Erinnerungsort am Bahnhof für jüdischen Viehhändler Fritz Levy

Stadt Jever will mit neuer Stele zur Wachsamkeit mahnen

Der Arbeitskreis Gröschler-Haus bei der Enthüllung der Erinnerungstafel auf dem 2022 umbenannten Fritz-Levy-Platz am Bahnhof von Jever.

Jever. Der Platz vor dem Bahnhof in Jever trägt bereits den Namen von Fritz Levy. Nun erinnert zusätzlich eine Stele an den Viehhändler, der als „letzter Jude von Jever“ überregional bekannt geworden ist. Enthüllt wurde der Erinnerungsort an Levys 42. Todestag. In Jever 1901 geboren, flüchtete er 1939 vor den Nazis nach Shanghai. 1950 kam er wieder in seine Heimatstadt und wohnte in dem Haus seiner ermordeten Familie in der Schlosserstraße. Den auf der Stele abgebildeten Text über das Leben Fritz Levys im Bahnhofsviertel erarbeitete Hartmut Peters vom Arbeitskreis Gröschler-Haus in Jever, der Grafiker Andreas Reiberg entwickelte die Erinnerungstafel. „Erinnerungszeichen wie die Stele machen den Nationalsozialismus und seine Verbrechen nicht nur konkret greifbar, sondern führen auch vor Augen, wie flächendeckend und allgegenwärtig die NS-Verbrechen im sogenannten Dritten Reich waren“, so Bürgermeister Jan Edo Albers.

Einen Beitrag zur Erinnerungskultur hat vor Kurzem auch die Ostfriesische Landschaft vorgestellt: Das Internetportal „Frisia Judaica“ widmet sich den ehemaligen jüdischen Gemeinden der Region.