Europäisches Projekt widmet sich dem friesischen König Radbod
Geplant sind zwei Ausstellungen, Publikationen und ein Rollenspiel
Gruppenbild vom offiziellen Projektstart vor dem Fries Museum in Leeuwarden.
Leeuwarden/Ostfriesland. In Leeuwarden ist ein deutsch-niederländisches Projekt über den friesischen König Radbod gestartet. Das Vorhaben umfasst ein Volumen von knapp 2,9 Millionen Euro. Geplant sind zwei groß angelegte Ausstellungen: ab September 2026 im Fries Museum in Leeuwarden und ab Frühjahr 2027 im Ostfriesischen Landesmuseum Emden.
„Gemeinsam mit den Projektpartnern wird zunächst die wissenschaftliche Grundlage für das gesamte Projekt erarbeitet“, so Dr. Jan F. Kegler, Leiter des Archäologischen Forschungsinstitutes der Ostfriesischen Landschaft. Mithilfe archäologischer, historischer und landschaftsgeschichtlicher Quellen soll die Zeit Radbods so erstmals vollständig dokumentiert werden. Neben den Ausstellungen werden eine wissenschaftliche und eine populärwissenschaftliche Publikation veröffentlicht. Zudem wird ein Bildungsprogramm entwickelt, das den Bezug zur heutigen Lebenswelt stärken soll. Geplant sind in diesem Rahmen unter anderem Lehrkräftefortbildungen des Regionalen Pädagogischen Zentrums (RPZ). Eine besondere Rolle spielt die Stiftung Mythemakers, die ein an die Ausstellung angelehntes „Role-Playing Game“ zur spielerischen Annäherung an die Zeit des friesischen Frühmittelalters entwickeln wird. Im Zentrum des Projekts steht der mächtige friesische König Radbod (670–719). Bis heute ist umstritten, wie groß sein Königreich war. Sicher ist, dass seine Macht sich auf ein Gebiet erstreckte, das damals als Magna Frisia bekannt war und die heutige niederländische und norddeutsche Küstenregion sowie das Flussgebiet von Utrecht umfasste.