Große Demonstration auf Borkum gegen geplante Erdgasförderung
Unterstützung durch Klima-Aktivistin Luisa Neubauer / Landesbehörde erteilt Genehmigung / Bund muss entscheiden
Protest gegen umstrittene Gasförderung: „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer sprach bei der Demo auf der Insel Borkum.
Borkum. Es war die bislang größte Demo gegen die Pläne zur Erdgasförderung vor der Insel Borkum. Auch Klimaaktivistin Luisa Neubauer von „Fridays for Future“ war auf die Insel gekommen, um die Pläne vor Ort zu kritisieren: Es sei ein Projekt „mit einem so immensen ökologischen und politischen Preis, ohne dass es irgendeine Notwendigkeit für dieses Gas gibt“, sagte Neubauer kurz vor Beginn der Demonstration, die alle Erwartungen übertraf. Rund 2000 Menschen protestierten laut Fridays for Future auf Borkum, angemeldet waren 50. Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte zuvor mit verankerten Rettungsinseln an der geplanten Baustelle protestiert.
Das niederländische Unternehmen One-Dyas plant, Ende des Jahres aus einem Feld vor den beiden Wattenmeerinseln Borkum und Schiermonnikoog Erdgas zu fördern. Dazu soll eine Förderplattform auf niederländischem Hoheitsgebiet rund 23 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum errichtet werden. Gefördert werden soll den Plänen zufolge sowohl in niederländischen als auch in deutschen Hoheitsgebieten, nahe dem niedersächsischen Nationalpark Wattenmeer. Ob die Bohrungen erlaubt werden, ist aber noch offen. Auf deutscher Seite hat das zuständige Niedersächsiche Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie jetzt eine auf 18 Jahre befristete Genehmigung für Bohrungen, die unter dem Meeresboden in deutsches Gebiet reichen, erteilt. Die Deutsche Umwelthilfe will dagegen klagen. Nun muss der Bund über die Gasförderung vor Borkum entscheiden. Auch Gerichtsentscheidungen stehen noch aus.