Lithium-Raffinerie kommt nach Emden

Chemieproduzent Livista Energy Europe baut am Wybelsumer Polder / Produktionsstart ist 2026

Zwischen dem Emder Hafen und der Knock liegt der Wybelsumer Polder. Hier will Livista Energy Europe bis 2026 eine Lithium-Raffinerie bauen.

Emden. Es ist nicht die ersehnte Batteriezell-Produktion für VW, aber doch ein mutmaßlich großer Wurf für den Wirtschaftsstandort Ostfriesland: Das luxemburgische Chemieunternehmen Livista Energy Europe investiert massiv, kolportiert wird eine Summe von 600 Millionen Euro, in den Bau einer Lithium-Raffinerie im Emder Hafengebiet. Die Grundsatzvereinbarung zwischen der Firma und dem Hafenbetreiber Niedersachsen Ports (NPorts) wurde Ende Juni in Emden unterzeichnet, der Produktionsstart wird für das Jahr 2026 angepeilt.

Mit den Vertragsunterschriften feiert die Seehafenstadt den erfolgreichen Abschluss eines drei Jahre andauernden Verhandlungsmarathons. Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) äußerte sich anschließend entsprechend erfreut: „Eine wichtige Entscheidung für den Wirtschaftsstandort Emden, sie ergänzt unser Energiecluster Ostfriesland und wird eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in der Region schaffen.“ Der Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft werde durch eine Kooperation von Livista und der Hochschule Emden-Leer sichergestellt, Emden würde durch neue Fähigkeiten und Kompetenzen im Bereich des kritischen Rohstoffs in den Exzellenzpool für die Energiewende eingebunden.

Das Grundstück im Wybelsumer Polder ist so gut wie gekauft, in drei Jahren sollen dort 40000 Tonnen Lithiumprodukte in Batteriequalität pro Jahr produziert werden. Die Menge deckt etwa den Bedarf von 850000 Lithiumbatterien für aktuelle Elektrofahrzeuge. Mindestens 200 Arbeitsplätze sollen in der Raffinerie entstehen.