Umstrittene Gasförderung vor Borkum gestartet

Testphase hat begonnen / Insulaner waren zuvor nicht vom Unternehmen One-Dyas informiert worden

Greenpeace-Aktivisten protestieren im Juli letzten Jahres rund 20 Kilometer nördlich der niederländischen Insel Schiermonnikoog gegen die Förderung von Erdgas.

Borkum. Der niederländische Energiekonzern One-Dyas hat mit der umstrittenen Förderung von Erdgas aus der Nordsee vor den Wattenmeerinseln Schiermonnikoog und Borkum begonnen. Es gehe zunächst um eine 90-tägige Testphase auf niederländischer Seite, teilte das Unternehmen am 25. März mit. Dabei werde auch bereits Gas produziert. Auf Borkum war man von dem Start der Testbohrungen überrascht. Die Insel sei nicht informiert worden, hieß es aus dem Rathaus. Die Gasförderung ist nach wie vor umstritten, weil Schäden für das geschützte Wattenmeer befürchtet werden. Umweltschützer und Kommunen wollen das Projekt gerichtlich stoppen.

Anfang April erfolgte ein weiterer Schritt für Erdgasbohrungen in der deutschen Nordsee: Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat ein neues Seekabel des niederländischen Gaskonzerns One-Dyas zwischen dem Offshore-Windpark Riffgat und der Gasplattform nach längerer Verzögerung genehmigt. Das teilte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit. Noch in diesem Frühjahr soll das acht Kilometer lange Kabel durch die Nordsee und das Steinriff vor Borkum gelegt werden. Sascha Müller-Kraenner (DUH) erklärte: „Die Genehmigung ist ein fatales Signal für die Nordsee. Wir werden Widerspruch einlegen.“