Als der Tornado kam

Als der Tornado kam

Die Meldung lief am Abend des 16. August auf fast allen deutschen Kanälen: Mit 180 bis 250 Stundenkilometern ist ein Tornado durch die ostfriesische Gemeinde Großheide gefegt und hat vor allem die Ortsteile Berumerfehn, Ostermoordorf und Westermoordorf verwüstet. Mehr als 50 Häuser wurden beschädigt, einige waren danach unbewohnbar. Die Menschen in den betroffenen Ortsteilen litten Angst. Daher trotz allem die wohl wichtigste Nachricht: Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Die Bilder im Fernsehen und in den Zeitungen zeigten das Ausmaß der Schäden: abgedeckte Dächer, etliche umgestürzte Bäume und Fahrzeuge. „Es war ein blankes Chaos, das beseitigt werden musste“, sagte Kreisfeuerwehrsprecher Manuel Goldenstein. Die Feuerwehr war in der Nacht mit mehr als 100 Kräften im Einsatz, um Straßen zu räumen und Gebäude zu sichern. Der Wirbelsturm wurde auf der Fujita-Skala in die Kategorie F2 eingestuft; solche Tornados seien in Deutschland vergleichsweise selten, so Tornado-Experte Andreas Friedrich. In Großheide hatte 2009 schon einmal ein Wirbelsturm gewütet. Auch diesmal traf er die Menschen völlig unvorbereitet; laut Deutschem Wetterdienst sind solche Tornados nicht vorhersehbar. Der Spuk war so schnell vorüber, wie er gekommen war, und hinterließ ein Bild der Zerstörung.

Fassungslos standen die Großheider am nächsten Tag vor den Schäden. Der Tornado hatte binnen Sekunden ein riesiges Chaos angerichtet, das erahnen lässt, was hier vor sich gegangen sein muss. Die Wetterlage hatte sich über dem Wasser in Höhe der Insel Juist gebildet und dort etliche Strandkörbe zerstört. Mit voller Wucht traf der Tornado Großheide, wo vor allem an Privathäusern großer Schaden entstand. Die Dorfkirche von Berumerfehn, die gerade aufwendig renoviert wird, blieb, ebenso wie die Mühle, weitgehend verschont. Mehr als 500 Bäume sind zerstört. Groß war nach dem Unwetter die Hilfsbereitschaft vor Ort. Viele Hände packten beim Aufräumen und Wiederaufbau mit an. Dennoch gibt es viel zu tun. Deshalb bittet der Bürgermeister von Großheide, Fredy Fischer, im Namen seiner Gemeinde, die Menschen in dem vom Tornado verwüsteten Gebiet beim Wiederaufbau ihrer Häuser und Ortsteile zu unterstützen. Spenden können auf das Konto der Gemeinde Großheide unter dem Verwendungszweck „Tornadohilfe 2021“ eingezahlt werden. IBAN: DE65 2836 1592 0083 7008 00 BIC: GENODEF1MAR