Erster Tanker mit Flüssiggas macht in Wilhelmshaven fest

Bundeskanzler Olaf Scholz lobte bei der Eröffnung des LNG-Terminals das „neue Deutschland-Tempo“

Erster Tanker mit Flüssiggas macht in Wilhelmshaven fest

Wilhelmshaven. Am 3. Januar ist der erste Tanker seit Inbetriebnahme des neuen LNG-Terminals mit einer vollständigen Ladung Flüssiggas in Wilhelmshaven angekommen. Begleitet von Schleppern und Polizeibooten legte die „Maria Energy“ am Terminalschiff „Höegh Esperanza“ an. An Bord waren nach Angaben des Energiekonzerns und Betreibers Uniper etwa 170000 Kubikmeter verflüssigtes Erdgas aus den USA, die ausreichen, um rund 50000 Haushalte in Deutschland ein Jahr lang mit Energie zu versorgen.

Offiziell eröffnet worden war das Terminal am 17. Dezember im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP). Am 21. Dezember wurde im Probebetrieb erstmals Gas vom Terminal ins Netz eingespeist. Das erste deutsche Terminal war nach nur knapp zehn Monaten Planungs- und Bauzeit betriebsbereit. „Das ist jetzt das neue Deutschland-Tempo, mit dem wir Infrastruktur voranbringen, und es soll Vorbild sein, nicht nur für diese Anlage, sondern für viele, viele andere“, sagte Scholz. Das schwimmende Terminal soll dazu beitragen, die durch ausbleibende Lieferungen aus Russland entstandene Lücke bei der Gasversorgung zu schließen.

Die Proteste von Umweltschützern gegen den LNG-Betrieb dauern an. Sie fürchten Schäden für das Wattenmeer durch Einleitungen von Chlor und Brom, die beim Reinigen der Rohrleitungen zugesetzt werden. Zudem wird kritisiert, dass das Gas aus den USA mit der umstrittenen Fracking-Methode gewonnen worden sei.