Forschungsprojekt zeigt Arbeitsbedingungen der serbischen Gefangenen auf
Stellten das Heft zur ostfriesischen Kulturgeschichte über die Kriegsgefangenen in Hesel vor: v.l. Dr. Heiko Suhr, Dr. Paul Weßels, Landschaftsdirektor Dr. Matthias Stenger, Joachim Duin, Bürgermeister Gerd Dählmann, Johann Mijatovic, Alwin de Buhr und Erwin Köster.
Hesel. Die Gemeinde Hesel und die Ostfriesische Landschaft haben eine neue Ausgabe aus der Reihe „Hefte zur ostfriesischen Kulturgeschichte“ vorgestellt. Unter dem Titel „Die Kriegsgefangenen und das Arbeitskommando 5551 Hesel im Zweiten Weltkrieg“ widmet sich die 80-seitige Abhandlung von Dr. Paul Weßels und Alwin de Buhr der Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Hesel. Dort waren von 1941 bis 1945 über 100 größtenteils serbische Kriegsgefangene untergebracht, die Zwangsarbeit leisten mussten.
„Gegenwart geht nicht ohne Historie“, unterstrich Hesels Bürgermeister Gerd Dählmann. Die Abhandlung über das Lager passe gut in das Erinnerungskonzept der Gemeinde mit dem im Mai eingeweihten Gedenkort bei der Grundschule beziehungsweise dem Schwimmbad. Mit dem Projekt wurden nicht nur die baulichen Details und die Funktionsweise des Lagers rekonstruiert, auch den Kriegsgefangenen wurde anhand von 40 biografischen Porträts ein Gesicht gegeben. „Erinnerungen kann man am besten an Menschen abbilden“, so Dählmann. Außerdem dankte er Alwin de Buhr und Paul Weßels, aber auch Johann Mijatovic und Erwin Köster für ihre ehrenamtliche Arbeit an dem Forschungsprojekt. Das Heft ist bei der Gemeinde Hesel in der Gemeindebücherei, der Tourist-Info sowie im Online-Shop für 8,90 Euro erhältlich.