Pferdebahn auf Spiekeroog gerettet

Marodes Deichtor durch mehr als 2400 Spender und Akteure ersetzt

Pferdebahn auf Spiekeroog gerettet

Nach fast zwei Jahren konnte die Pferdebahn auf Spiekeroog ihren Betrieb wieder aufnehmen.

Spiekeroog. „Waggon Nr. 21 rollt wieder“, sagte Christiane Andreesen-Ahsendorf, Vorsitzende des Inselmuseums, das die Pferdebahn betreibt. Sie dankte allen, die zur Sanierung des Deichscharts, der Pflege der Pferde und damit zur Rettung der kulturhistorischen Einrichtung beigetragen haben. Denn der Bahn drohte die Stilllegung oder zumindest eine Streckenverkürzung. Grund: Das Deichschart der sollte zum Schutz des Inseldorfes vor Überflutungen geschlossen werden. Das hatte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) Spiekeroogs Bürgermeister Matthias Piszczan nach einer Bauwerksprüfung mitgeteilt. Er habe damals sofort sein Veto eingelegt und dem Minister mit einem Shitstorm gedroht, berichtete Piszczan bei der Wiederinbetriebnahme. Lies habe das Schreiben zurückgehalten, gemeinsam wurde nach einem Weg gesucht. Nach fast zwei Jahren konnte der Pferdebahnbetrieb auf Spiekeroog nun wieder aufgenommen werden. Ein neues Deichschart hätte etwa zwei Millionen Euro kosten sollen. Dank des Baufachmannes Hille Schreiber fand man eine andere Lösung: die Umgestaltung und Abdichtung des Deichtores mit Dammbalken während der Sturmflutsaison im Herbst und Winter.