Auricher Medizinphysiker entwickeln Weltneuheit
Bessere Strahlentherapie bei Brustkrebs
Präsentieren ihr neu entwickeltes Lagerungssystem für die Bestrahlung von Brustkrebspatientinnen: Prof. Dr. Jürgen Trzewik, Christopher Stegmann, Johanna Stegmann, Willi Breyer, Raphaela Berghs, Sabina Stroh, Frederik Morgenroth, Christoph Grenz, Anna Papakina und Maximilian Even. © Lisa Ulferts
Aurich. Der Physiker Christopher Stegmann und sein Team von der Abteilung für Strahlentherapie im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) an der Ubbo-Emmius-Klinik in Aurich haben eine Methode entwickelt, die die Strahlentherapie für Brustkrebspatientinnen sicherer und effektiver macht. „In der Strahlentherapie haben wir die Herausforderung, dass die Strahlung, mit der therapiert wird, zwar sehr wirkungsvoll gegen Krebszellen ist, aber wiederum Krebs auslösen kann, wenn gesundes Gewebe bestrahlt wird. Daher müssen die Stahlungsfelder so eingestellt werden, dass so viel betroffenes Gewebe und so wenig gesundes Gewebe wie möglich bestrahlt wird“, so Stegmann. Die Idee der Auricher besteht darin, den Bestrahlungstisch so zu modifizieren, dass Patientinnen in Bauchlage bestrahlt werden können und das Risiko für Organe wie Herz und Lunge minimiert wird.
Es wurden Fördermittel beantragt, ein Prototyp gebaut, immer wieder getestet und optimiert. Mittlerweile wurden alle Gutachten positiv beschieden und die neu entwickelte Konstruktion konnte unter dem Namen „X-akt Mamma RTX“ erfolgreich zum Patent angemeldet werden. Nun stehen klinische Tests mit Patientinnen an, um Sicherheit und Wirksamkeit der Methode zu überprüfen. Dann könnte sie bald weltweit zum Einsatz kommen. Laut der deutschen Krebsgesellschaft erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.
