Baustart für Großschiffsliegeplatz
Neuer Anleger im Emder Außenhafen ist Teil des Masterplans Ems / Fertigstellung soll im Herbst 2027 erfolgen

Der neue Großschiffsliegeplatz entsteht in der rund 330 Meter langen Lücke zwischen dem vorhandenen Emspier und dem Emskai. Die Hafengesellschaft NPorts rechnet mit Kosten von bis zu 70 Millionen Euro, die aus dem Landeshaushalt kommen. Foto: Tobias Bruns ©
Emden. Im Emder Außenhafen ist Mitte August mit dem Bau eines Liegeplatzes für große Schiffe gestartet worden. Sowohl der Wirtschaftsstandort Emden als auch die Ems sollen von dem Projekt profitieren, heißt es.
Der Baubeginn des neuen Liegeplatzes ist mit einem symbolischen Rammschlag eingeleitet worden, wie die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) mitteilte. Auch Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) und Umweltminister Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen) waren vor Ort. Durch den Großschiffsliegeplatz werden, so das Hafenunternehmen, dringend benötigte Liegeplatzkapazitäten für moderne Großschiffe geschaffen. Außerdem werde Emdens Rolle als leistungsfähiger Logistikstandort im internationalen Seeverkehr gestärkt. „Der Emder Hafen ist die Nummer zwei in Deutschland beim Automobilumschlag und die Nummer drei in Europa“, so Ministerpräsident Olaf Lies. Der neue Liegeplatz ermögliche „mehr Umschlag“ und sei „ein sichtbares Zeichen dafür, wie wir als Land Zukunft im Zusammenspiel von Umwelt und Wirtschaft gestalten“.
Der Neubau soll rund 330 Meter lang werden und damit die Lücke zwischen dem Emspier und dem Emskai schließen. Der Liegeplatz war bereits vor zwölf Jahren geplant worden. Nun soll er innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt werden. Rund 70 Millionen Euro will das Land Niedersachsen nach eigenen Angaben wegen des „Masterplan Ems“ für das Großprojekt bereitstellen. Zwar bleibt der bisherige Liegeplatz am Emskai erhalten, dieser ist jedoch durch den „Masterplan Ems“ beeinträchtigt: Das Emssperrwerk bei Gandersum (Landkreis Leer) soll künftig häufiger schließen, damit der Fluss nicht weiter verschlickt. Das hat zur Folge, dass der Wasserspiegel im Emder Hafen um bis zu einen halben Meter absinken könnte. Die Kaje am bisherigen Liegeplatz am Emskai soll entsprechend abgesenkt werden. Der neue Liegeplatz soll auf diese sogenannte flexible Tidesteuerung angepasst sein.
Der Emder Hafen schlägt laut der Marketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen jedes Jahr mehr als eine Million Fahrzeuge um. Demnach zählt er zu den drei größten Automobilhäfen in Europa. Insbesondere für den Volkswagen-Konzern diene Emden als Basishafen.