Borkum verzichtet erstmals auf lebenden Hahn am Maibaum
Tierschützer hatten Pfingstbrauch auf der Insel kritisiert

Borkum. Erstmals nach Jahrzehnten wurde in diesem Jahr kein lebender Hahn am Maibaum auf der Insel Borkum angebunden. Die Tierschutzorganisation Peta hatte jüngst öffentlich auf die „leidvolle Tradition“ hingewiesen. Bislang war es Brauch, jedes Jahr am Samstag vor Pfingsten einen Hahn in einem verschlossenen Korb auf der Spitze des Baums als Wetter-Orakel zu platzieren. Dort harrte das Tier zwei Tage mit Futter und Wasser aus. Doch damit ist nun endgültig Schluss. „Das ist nicht mehr zeitgemäß“, sagte Maximilian Rau vom Brauchtumsverein „Borkumer Jungens“. Die Entscheidung, nach dem im vergangenen Jahr in die Kritik geratenen „Klaasohm“-Brauch auch diese Tradition aufzugeben, hatte der Verein laut Rau bereits vor längerer Zeit gemeinsam mit der Stadtspitze um Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos) abgestimmt. „Es macht den Baum auch nicht aus“, so der Vereinsvorsitzende. Vielmehr gehe es bei dem Fest an Pfingsten um Tanz und Gesang durch die Trachtengruppe und den Männerchor.