Emden weiter drittgrößter Autoverladehafen Europas
Halbleiter-Engpässe sorgten für Rückgänge / VW stellt 1500 neue Mitarbeiter ein

Autoumschlag im Emder Hafen: Die Seehafenstadt liegt auf Platz drei, knapp vor Antwerpen. © Stromann str
Emden. Es war denkbar knapp, aber Emden hat den seit Jahren heiß umkämpften dritten Platz im Autoumschlag 2021 gehalten. Der Abstand zum direkten Konkurrenzhafen Antwerpen liegt nur noch bei 9000 Fahrzeugen. Auf Platz eins liegt Zeebrügge mit 2191299 verladenen Autos, auf Platz zwei folgt Bremerhaven mit 1718467 Im- und Exporten. Nach der Bilanz ist Emden trotz des dritten Platzes mit einem Minus von 5,1 Prozent zum Vorjahr größter Verlierer und trauriger Spitzenreiter bei den absoluten Zahlen für im- und exportierte Fahrzeuge. Grund ist die Halbleiter-Problematik in Zeiten von Corona. Aufgrund der Lieferengpässe wurden weniger Autos produziert, entsprechend weniger konnten verkauft werden. Zudem ist der Emder Hafen stark von Volkswagen als „Monopolisten“ abhängig. In Bremerhaven beispielsweise werden auch viele Fahrzeuge der Bayerischen Motorenwerke, von Mercedes sowie von koreanischen und japanischen Herstellern verladen.
Der Ukraine-Krieg hat bislang noch keine unmittelbaren Folgen für den Autoumschlag im Emder Hafen gehabt. Die Folgen der Krise und des vom VW-Vorstand verkündeten vorläufigen Endes der Wirtschaftsbeziehungen zu Russland sind noch nicht abzusehen. Direkte Schiffsverbindungen von Emden nach Russland gibt es nach Angaben von Autoport-Geschäftsführer Manfred de Vries nicht.
VW holt unterdessen bis zum Sommer rund 1500 zusätzliche Mitarbeiter ins Emder Werk, gab der Betriebsrat bekannt. Zuerst sollen die im Dezember entlassenen 145 Leiharbeiter zurückgeholt werden. Grund sind positivere Fertigungsprognosen für dieses Jahr: 200000 Autos, davon bereits 70000 elektrisch betriebene ID.4.