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23. März 2022, 12:30 Uhr
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Erst Orkane, dann Wassermassen

Feuerwehren und Polizei im Dauereinsatz / Viele Schäden, aber keine Verletzten

Aufräumen nach den Stürmen: Die Bundesstraße 72 nach Norden blieb zwischen Nadörst und Osteel mehrere Tage gesperrt.

Aufräumen nach den Stürmen: Die Bundesstraße 72 nach Norden blieb zwischen Nadörst und Osteel mehrere Tage gesperrt. ©

Ostfriesland. „Ylenia“ war erst der Anfang, „Zeynep“ traf Ostfriesland noch härter. Während es am 17. Februar vor allem tagsüber stürmte, was für Schulausfälle sorgte, rollte das nächste Orkantief tags darauf erst zum Abend hin mit Macht auf die Region zu und fegte mit Tempo über Küste und Inseln hinweg. Auf Borkum wurden Böen mit bis zu 131 Stundenkilometern gemessen. Eine Bö soll sogar eine neue Rekordmarke von 169 Stundenkilometern erreicht haben. Die Insel Wangerooge hat nach Sturmtief „Zeynep“ rund 90 Prozent ihres Badestrandes verloren. „Auf einer Länge von einem Kilometer gibt es kaum noch Sand“, sagte Bürgermeister Marcel Fangohr. Er geht davon aus, dass es mindestens sechs Wochen dauern wird, den Strand wieder aufzuschütten. An den Deichen und Lahnungen der Küste hat es laut Umweltministerium offenbar keine größeren Schäden gegeben.

Die ostfriesischen Feuerwehren bewältigten über das Orkan-Wochenende rund 1900 Einsätze, teilte Manuel Goldenstein vom Feuerwehrverband Ostfriesland mit. Es kam zu vielen Sachschäden, Meldungen über verletzte Menschen gab es nicht. Unter anderem auf die Bundesstraße 72 von Georgsheil nach Norden stürzten zahlreiche Bäume um, weshalb die Straße mehrere Tage gesperrt blieb. Auch die Züge fielen wegen beschädigter Oberleitungen aus, der Fährverkehr wurde eingestellt. Weil Baukräne umzukippen drohten, wurden an mehreren Orten Häuser evakuiert. Das Emder Volkswagenwerk setzte die Spät- und Nachtschicht aus.

Der Sturm verwüstete auch den Lütetsburger Schlosspark, der geschlossen werden musste. Viele Bäume, einige darunter 300 Jahre alt, sind unwiderbringlich verloren. Aufgrund des hohen Schadens von bis zu 30000 Euro bitten die Verantwortlichen um Spenden.

Nach den Stürmen hatten die Einsatzkräfte durch anhaltenden Regen mit Wassermassen zu kämpfen. In der Gemeinde Südbrookmerland trat das Große Meer über die Ufer und überflutete Straßen und Grundstücke einer Ferienhaussiedlung.Katastropenalarm wurde ausgelöst. Im Leda-Jümme-Gebiet mussten mehrere Polder geflutet werden, um dem Wasser Platz zu geben.

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