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26. April 2023, 15:40 Uhr
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Jäger und Schäfer wollen wolfsfreie Zonen in Ostfriesland

Wolfsrisse mehren sich / Deichsicherheit soll Vorrang haben / Positionspapier unterzeichnet

Vertreter der Küsten-Jägerschaften wollen die Politik zum Schutz der Schafe in die Pflicht nehmen.

Vertreter der Küsten-Jägerschaften wollen die Politik zum Schutz der Schafe in die Pflicht nehmen. © picture alliance/dpa

Ostfriesland. Angesichts immer mehr von Wölfen gerissener Schafe entlang der Küste sehen Jägerinnen und Jäger den Küstenschutz in Gefahr und fordern die Politik zum Handeln auf. Die zehn Küstenjägerschaften zwischen Emden und Stade sowie die Landesjägerschaft Niedersachsens und Bremens unterzeichneten dazu in Aurich ein Positionspapier. Darin fordern die Jäger, wolfsfreie Zonen entlang der Küste zu schaffen, und den Vorrang der Deichsicherheit vor dem Schutz von Wölfen. Im Schnitt komme es entlang der Küste mittlerweile jeden zweiten Tag zu Rissen von Nutztieren, sagte Gernold Lengert, stellvertretender Bezirksvorsitzender der ostfriesischen Jägerschaft.

Für den Küstenschutz in Niedersachsen sind die Tausende Deichschafe die fleißigsten Helfer. Sie halten nicht nur die Grasnarbe der Küstenschutzbauwerke kurz, sondern treten mit ihren Hufen auch den Boden fest. Die „Auricher Erklärung“ enthält insgesamt sieben Forderungen an die Politik, unter anderem wünschen sich die Betroffenen mehr Gehör. Die Nutztierhaltung habe in der Region eine große Bedeutung. Nachdem in der Gemeinde Hinte auch vier Pferde offenbar von einem Wolf verletzt worden waren, machen sich auch Pferdehalter in Ostfriesland zunehmend Sorgen um ihre Tiere.

Der Naturschutzbund (Nabu) lehnt einen schnelleren Abschuss von Wölfen in Ostfriesland ab. Damit verhindere man keine Angriffe auf Nutztiere. „Das schafft man nur, wenn man den Wolf insgesamt wieder ausrottet in Deutschland“, sagte Sprecher Jan Fuchs. Jeder Abschuss bringe „Unruhe in ein Rudel“ und führe zu mehr Rissen.

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