Kokain-Funde auf den Ostfriesischen Inseln und auf Frachtschiff in Wilhelmshaven
Schmuggel von Drogen auf der Nordsee ist laut Zollfahndung ein Dauerthema

Fund in Wilhelmshaven: 153 Kilogramm Kokain, eingewickelt in Fischernetzen. © Zollfahndungsamt Hannover/dpa
Ostfriesland/Wilhelmshaven. Spaziergänger haben an den Stränden von Nordseeinseln Anfang des Jahres angespülte Pakete mit Kokain gefunden. Insgesamt sind zwei Pakete an Stränden der Insel Borkum und ein Paket auf der Nachbarinsel Juist entdeckt worden, sagte eine Sprecherin des Zollfahndungsamtes Hannover, das die Ermittlungen führt.
Ähnliche Drogenfunde hatte es auf Nordfriesischen Inseln gegeben. Im Dezember waren insgesamt etwa 175 Kilo Kokain in mehreren Päckchen an den Stränden von Föhr, Amrum und Sylt gefunden worden. Über einen möglichen Zusammenhang zwischen den Funden auf den Nordfriesischen Inseln und den jüngsten Fällen auf den beiden Ostfriesischen Inseln gebe es bislang keine Erkenntnisse, so die Sprecherin des Zolls.
Die Zollfahnder riefen Strandbesucher auf, sich von ähnlichen angespülten Paketen oder verdächtigen Gegenständen fernzuhalten. Bei solchen Funden sollte umgehend der Zoll oder die Polizei informiert werden. Der Schmuggel von Kokain auf der Nordsee ist ein Dauerthema. Immer wieder gehen dabei auch Drogenpakete verloren, etwa wenn Übergaben zwischen Schmugglern auf See scheitern. An der ostfriesischen Küste waren in den vergangenen Jahren wiederholt Säcke oder Pakete angespült und von Spaziergängern entdeckt worden. Einen der bislang größten Funde, rund eine Tonne Kokain in Säcken, gab es im vergangenen April auf Borkum. Auch an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein hatte es zuletzt Kokain-Funde gegeben.
Ebenfalls Anfang Januar haben Ermittler bei der Kontrolle eines Frachtschiffes in Wilhelmshaven rund 153 Kilogramm Kokain gefunden. Die 150 Drogen-Päckchen befanden sich in fünf mit Fischernetzen umwickelten Paketen. Das Kokain hat laut Zoll Hannover und der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg einen Straßenverkaufswert von mehreren Millionen Euro. Das 300 Meter lange Schiff lag laut einer Behördensprecherin im Hafen von Wilhelmshaven und war aus Kolumbien gekommen. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt nun die genauen Umstände des Schmuggels.