Neues Modell und viel Hin und Her im Emder Volkswagenwerk
Fertigung der Elektrolimousine gestartet / Kurzarbeit wegen Teilemangel bei Verbrennern

Großer Bahnhof zum Produktionsstart: Vor dem Hintergrund der Absatzkrise sprach Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) den Mitarbeitern im Emder Werk Mut zu. © dpa
Emden. Das Emder VW-Werk sorgte in den vergangenen Wochen mehrfach für Schlagzeilen: Zunächst startete Ende August die Produktion der neuen Elektrolimousine ID.7 im Passat-Format mit einer Reichweite von bis zu 700 Kilometern. Vor dem Hintergrund der geringen Absatzzahlen der VW-Elektroautos sprach Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) den Beschäftigten bei seinem Besuch Mut zu.
Die Stimmung im Werk sei jedoch schlecht, hieß es. Nach unfreiwillig verlängerten Werksferien, und gestrichenen Schichten herrscht in der Belegschaft derzeit große Unruhe. Für Teile des VW-Werks stand immer wieder Kurzarbeit im Raum und konnte schließlich nicht mehr abgewendet werden. Der Grund: Bei den Verbrenner-Fahrzeugen Passat und Arteon gibt es erneut Nachschubprobleme bei wichtigen Bauteilen. Ein Zulieferer aus dem Hochwassergebiet in Slowenien konnte die Motor-Bauteile nicht mehr produzieren. Bereits Ende August war von einer dreiwöchigen Kurzarbeit im Bereich der Verbrenner-Produktion die Rede gewesen, einen Tag später die Entwarnung, weil in dem überschwemmten Werk in Slowenien doch noch Bauteile aufgetaucht waren, zwei Wochen später eine erneute Rolle rückwärts. Von der Absatzkrise bei den E-Autos ist auch das Schwesterwerk im sächsischen Zwickau betroffen. Dort baut VW hunderte Stellen in seiner E-Auto-Fabrik ab. 269 befristete Verträge werden nicht verlängert.