Novum: Wangerooger Inselrat will Fusion mit Festlandkommune
Zusammenschluss als mögliche Lösung für Finanz- und Personalprobleme / Bürgerentscheid folgt

Wangerooge mit seinem Wahrzeichen, dem Westturm: Die Inselverwaltung steht unter Druck. © Bruns ubr
Wangerooge. Soll die Insel Wangerooge ihre Eigenständigkeit aufgeben und mit dem Festland über die Bildung einer Samtgemeinde verhandeln? Der Rat der Inselgemeinde hat bereits dafür gestimmt und damit möglicherweise einen weitreichenden Beschluss über seine und die Zukunft der Insel gefällt. Der Abstimmung ging eine hitzige Debatte voraus. Ziel ist es, zukünftig eine Samtgemeinde mit einer anderen Kommune zu bilden. Wangerooge gehört zum Landkreis Friesland. Dieser steht dem Zusammenschluss der Insel mit einer Festlandsgemeinde positiv gegenüber und hat schon seine Unterstützung angeboten. Wangerooge wäre Niedersachsens erste Insel, die einen solchen Zusammenschluss prüft. Als Partner käme zum Beispiel die Gemeinde Wangerland infrage. Es soll aber auch mit anderen Kommunen gesprochen werden. Allein entscheiden will der Rat die Frage nicht: Es soll auch eine Bürgerbefragung und einen Bürgerentscheid geben. Im Rat hatte sich eine Mehrheit für einen Zusammenschluss mit dem Festland starkgemacht. Darauf gebracht hätten sie in erster Linie die schwierige Finanzsituation und der Mangel an Personal, sagte Rüdiger Mann, Ratsmitglied für die SPD. Die Befürworter wollen Synergien nutzen. Denn Fachkräfte seien auf einer Insel noch schwerer zu bekommen als auf dem Festland, hieß es.
Für die Dauer des Verfahrens wird die Wahl eines neuen Inselbürgermeisters ausgesetzt. Wie berichtet, hatte Bürgermeister Marcel Fangohr (parteilos) sein Amt niedergelegt, nachdem ihm ein Abwahlverfahren drohte.