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27. Februar 2024, 13:30 Uhr
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Ostfriesen gegen rechts

Tausende versammeln sich bei Kundgebungen und positionieren sich gegen „Remigrations“-Pläne

Auf dem Marktplatz in Norden kamen Ende Januar rund 2000 Menschen zusammen. Das Motto der Kundgebung: „Nie wieder ist jetzt“.

Auf dem Marktplatz in Norden kamen Ende Januar rund 2000 Menschen zusammen. Das Motto der Kundgebung: „Nie wieder ist jetzt“. © Bruns ubr

Ostfriesland/ Friesland. Tausende Menschen in Ostfriesland und Friesland sind in den vergangenen Wochen auf die Straße gegangen um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. In Norden kamen Ende Januar auf dem Marktplatz mehr als 2000 Demonstranten zusammen. Der Norder Verein Kulturbrennerei Doornkaat hatte die Kundgebung unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ angemeldet, dem Aufruf hatte sich schnell ein Bündnis aus Politik, Kirche und Gesellschaft angeschlossen.

Auch in Jever und Wilhelmshaven demonstrierten jeweils rund 1500 Menschen auf dem Alten Markt und auf dem Valois-
platz mit Plakaten, Transparenten und bunten Fahnen. Das Motto der Kundgebungen: „Wilhelmshaven und Friesland für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“. In Leer fanden Anfang Februar zeitgleich zwei Großdemos statt: eine Demo gegen rechts mit rund 1500 Teilnehmenden und eine Kundgebung des Mittelstandes gegen die Politik der Ampelregierung mit rund 1000 Menschen.

Die bisher größte Protestaktion Ostfrieslands gegen Faschismus, extreme Rechte und die Partei AfD (Alternative für Deutschland) fand am letzten Januarwochenende in Emden statt. Dort versammelten sich mehr als 4000 Menschen vor dem Alten Rathaus, um ihre Meinung kundzutun: „Bunt statt braun“. Organisiert wurde die Kundgebung von der Initiative „Emden demokratisch“ mit Unterstützung durch Kirchen, Gewerkschaften sowie Parteien und zivilgesellschaftliche Organisationen.

Ein Ereignis, das viele dazu veranlasst hatte, sich deutlich gegen rechts zu positionieren, waren Berichte über ein Treffen, bei dem Politiker und Unternehmer sogenannte „Remigrations“-Pläne zur Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert haben sollen.

Dieses war auch ein Grund für die Gründung einer Regionalgruppe der „Omas gegen rechts“ in Leer. Ende Januar schlossen sich fast 200 Frauen und Männer im Leeraner Zollhaus zusammen. Gegründet wurde „Omas gegen rechts“ 2017 in Österreich, seit 2018 gibt es die Initiative auch in Deutschland mit mittlerweile mehr als 15000 Mitgliedern. In Ostfriesland gibt es sie seit 2020. Die neue Gruppe in Leer soll sich an einem Bündnis verschiedener Kirchen- und Parteigruppierungen unter dem Dach des DGB beteiligen. Das gemeinsame Ziel: Sich gegen rechtspopulistische und rechtsextreme Strömungen, gegen Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit zu stellen.

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