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4. November 2020, 11:10 Uhr
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Ostfriesen wehren sich gegen Atomkraftwerk-Pläne

Wird als möglicher Standort für ein Atomkraftwerk in Betracht gezogen: Eemshaven. Auf dem Bild ist das dortige Kohlekraftwerk zu sehen.

Wird als möglicher Standort für ein Atomkraftwerk in Betracht gezogen: Eemshaven. Auf dem Bild ist das dortige Kohlekraftwerk zu sehen. © Stromann str

Eemshaven / Ostfriesland. Von den zwei Atomkraftwerken in den Niederlanden ist aktuell nur noch eines in Betrieb. Doch die Partei von Mark Rutte, Ministerpräsident der Niederlande, betrachtet die Kernkraft als unverzichtbar, um ihre bis 2030 gesetzten Klimaziele zu erreichen. Daher soll nun der Bau von zehn neuen Kernkraftwerken geprüft werden, darunter eines am grenznahen Standort Eemshaven.

Für die ostfriesischen Kommunalpolitiker kommt diese Nachricht überraschend. Mit einer Rückkehr der Niederlande zur Kernenergie habe er nicht gerechnet, sagte Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos), der erst über Facebook von dem Vorhaben erfahren hat. Er wolle die Angelegenheit kritisch beobachten und „notfalls mit allen rechtlichen Mitteln“ gegen ein grenznahes Atomkraftwerk vorgehen. Eemshaven liege nur knapp 20 Kilometer Luftlinie von Borkum entfernt und die Bedrohung eines Atomkraftwerks erstrecke sich ja bekanntlich über viele Kilometer hinweg.

„Wir werden uns mit Händen und Füßen dagegen wehren“, kündigte Landrat Olaf Meinen (parteilos) im Auricher Kreistag juristische Schritte für den Fall der Fälle an. Bestürzt zeigte sich unter anderem auch Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos): Er sei entsetzt, dass man binnen einer Woche eine mögliche Endlagerung von Atommüll in Ostfriesland (siehe Bericht unten) diskutiere, weil „keiner weiß, wo der Dreck hin soll, und die Niederländer ausgerechnet jetzt den Bau eines neuen Atomkraftwerks ins Gespräch bringen“.

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