Strände auf den Ostfriesischen Inseln werden aufgespült
Umweltministerium sieht Handlungsbedarf nach Sandverlusten durch Stürme

Wind und Wellen rissen Tausende Kubikmeter Sand mit sich: Dünenabbruchkanten, wie hier auf Norderney, sind zudem gefährlich. Auf Wangerooge stürzte eine Frau in die Tiefe. © Stürenburg noun
Ostfriesland. Nach den Sturmfluten im Januar und Februar mit teils erheblichen Sandverlusten an den Stränden der Ostfriesischen Inseln sieht das niedersächsische Umweltministerium Handlungsbedarf. Auf Norderney und Langeoog seien in diesem Sommerhalbjahr größere Dünenverstärkungen und Strandaufspülungen notwendig, teilte das Ministerium mit. Auf Wangerooge könne zudem eine kleinräumige Dünenverstärkung an den Nord-Ost-Dünen nötig sein. Auf allen Inseln sei mit einem verstärkten Bedarf an Sandfangmaßnahmen zum Wiederaufbau der teils abgetragenen Dünenfüße zu rechnen.
Wie hoch genau der Sandverlust an den einzelnen Inseln ist, steht nach Angaben der Küstenschützer noch nicht fest. Umfangreiche Vermessungen sollen erst nach Abschluss der Sturmflutsaison im Frühjahr folgen. Die jüngsten Sturmfluten hatten es jedoch nötig gemacht, Schutzmaßnahmen für dieses Jahr abzuschätzen. Vorsorglich sei dafür bereits Geld eingeplant worden, hieß es. Das Umweltministerium verwies auf die Einschätzung des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, wonach akut keine Gefahr für einzelne Inselabschnitte bestehe. Mit Wasserständen von rund 1,75 Metern über dem mittleren Tidehochwasser habe es sich um keine ungewöhnlichen Sturmfluten gehandelt. „Die teilweise beeindruckenden Bilder von den Abrisskanten lösen verständlicherweise bei den Menschen Sorgen aus, die wir sehr ernst nehmen“, sagte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies.
Auf Wangerooge war zudem eine Inselbewohnerin zu nahe an eine Dünen-Abbruchkante geraten und in die Tiefe gerutscht. Sie wurde schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber auf das Festland geflogen.