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28. Juni 2023, 12:00 Uhr
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Streit um geplante Gasbohrungen in der Nordsee vor Borkum

Niederlande genehmigen Testbohrungen / Weitere bislang unbekannte Steinriffe entdeckt

Die Insel Borkum aus der Luft. Eine niederländische Firma plant am Rand des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer vor der Insel Borkum Erdgas zu fördern.

Die Insel Borkum aus der Luft. Eine niederländische Firma plant am Rand des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer vor der Insel Borkum Erdgas zu fördern. © dpa

Borkum. Das niederländische Gasförderunternehmen One-Dyas will einige Kilometer nordwestlich vor Borkum, direkt an der Grenze auf niederländischer Seite, nach Gas bohren. Die Niederlande haben jetzt weitere Gasbohrungen in unmittelbarer Nähe zum Schutzgebiet Borkum Riffgrund im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer genehmigt, gab die „Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland“ bekannt. Die Testbohrungen sollten noch im Juni starten.

Es ist der nächste Versuch des Unternehmens, Gas vor der deutschen Nordseeküste zu fördern. Im April hatte ein Gericht in Den Haag die geplante Produktion im niederländischen Gasfeld N05 rund 20 Kilometer vor Borkum gestoppt, nachdem Borkum und Juist sowie die Deutsche Umwelthilfe wegen der negativen Auswirkungen auf die Natur gegen das Vorhaben geklagt hatten. Die Gerichtsverhandlung in Den Haag soll im Herbst stattfinden, eine Entscheidung bis Anfang 2024 folgen.

Unterdessen wurde bekannt, dass sich in unmittelbarer Nähe zu den geplanten Gasbohrungen drei Steinriffe befinden. Das geht aus einem neuen Gutachten hervor, das die Umweltschutzorganisation Greenpeace jetzt vorgestellt hat. Bei der Untersuchung konnten 88 Arten festgestellt werden, von denen 17 auf der Roten Liste für gefährdete Arten stehen. Greenpeace forderte daher Niedersachsens Landesregierung erneut auf, die geplante Gasförderung vor Borkum zu stoppen. Von Schlauchbooten aus hatten die Umweltschützer die auf niederländischer Seite liegende Bohrplattform mit der Forderung: „No new Gas“ bemalt.

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