Wasser auf der Warft
Die Krummhörn ist vom Meer geformt und geprägt. Über Jahrhunderte verschlangen Sturmfluten in den Wintermonaten auch nach dem Deichbau noch große Teile des Marschenlandes mitsamt der Dörfer. Seewasser gab es genug, Süßwasser dagegen war knapp. Somit gibt es von jeher auf den Warften, den zum Schutz aufgeschütteten Siedlungshügeln, kleine Wasserflächen – und das mehrere Meter oberhalb des Meerespiegels. Genutzt wurden sie in der Vergangenheit auf verschiedene Weise. Heute geben sie neben den alten Kirchen in der Dorfmitte meist nur noch ein schönes Bild ab und sind Spuren der Geschichte.

Der „Runde Graben“, so auch der Straßenname, in Loquard liegt nordöstlich der Kirche auf der Hochfläche der Warft. Er bildet eher ein Quadrat mit abgerundeten Ecken und umschließt ein etwa viereckiges Plateau, das als Standort einer Häuptlingsburg (Steinhaus) denkbar ist. Damit hatte das Wasser mit Sicherheit eine Schutzfunktion für dieses Haus, das nur über eine Zugbrücke erreichbar war. 1400 wurde die Burganlage des Häuptlings Brunger I. von den Hamburgern zerstört. Vermutlich stand sie hier. Die Anlage wurde dann für die Trinkwasserversorgung des Viehs gepflegt. Regenwasser wurde von der Burg, der Kirche und den umliegenden Häusern eingespeist. Heute befindet sich hier in der Ortsmitte eine Parkanlage mit Sitzbänken. ©