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Erstellt:
1. Juli 2022, 17:30 Uhr
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Werft Fosen Yard Emden insolvent

Standort-Wettbewerb mit Stralsund – Emder Werft-Chef tritt zurück

Bestellt und nicht bezahlt: Ende März 2021 wurde ein 1600 Tonnen schweres Bauteil für eine Hochsee-Lachsfarm durch die Große Seeschleuse von Emden nach Norwegen verschifft.

Bestellt und nicht bezahlt: Ende März 2021 wurde ein 1600 Tonnen schweres Bauteil für eine Hochsee-Lachsfarm durch die Große Seeschleuse von Emden nach Norwegen verschifft. © dpa

Emden. Die Fosen Yard Emden GmbH hat Insolvenz angemeldet. Die Werft auf dem Gelände der ehemaligen Nordseewerke musste nach monatelangem Schwebezustand aufgeben. Davon betroffen sind nach Angaben des Betriebsrates rund 100 Beschäftigte. Die Fosen Yard Emden, eine Tochter der norwegischen Fosen Yard in Rissa, ist bereits seit vergangenem Sommer in finanziellen Schwierigkeiten. Ein Grund: Der Bau von zwei großen Offshore-Lachsfarmen, die eigentlich den Neustart der Werft bededeuten sollten, geriet zum finanziellen Desaster, weil der Auftraggeber, die Norway Royal Salmon, die gesamte Auftragssumme nicht gezahlt hat. Auch ein angekündigter neuer Auftrag über den Bau von sechs kleineren Frachtschiffen konnte die Fosen Yard offensichtlich nicht mehr retten. Ob die Aufträge noch ausgeführt werden können, wird derzeit geprüft. Für einige Werft-Arbeiter ist es bereits die fünfte Pleite.

Die Insolvenz befeuert unterdessen den Standort-Wettbewerb zwischen den Werft-Standorten Emden und Stralsund. Fosen plant eine Ansiedlung in Mecklenburg-Vorpommern. Der bisherige Geschäftsführer der Fosen Yard Emden, Carsten Stellamanns, ist zurückgetreten.

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