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24. Juni 2021, 17:00 Uhr
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1,1 Milliarden Euro weniger Umsatz

Corona-Pandemie kostete den Tourismus 2020 viel Geld / Sinkende Inzidenzzahlen lassen Branche hoffen

Nach der Corona-Zwangspause kam der Tourismus wieder in Fahrt – wie hier am Fähranleger nach Norderney in Norddeich: Die Aufhebung des Beherbergungsverbots zu Pfingsten ließ die durch die Corona-Krise stark beeinträchtigte Branche wieder hoffen.

Nach der Corona-Zwangspause kam der Tourismus wieder in Fahrt – wie hier am Fähranleger nach Norderney in Norddeich: Die Aufhebung des Beherbergungsverbots zu Pfingsten ließ die durch die Corona-Krise stark beeinträchtigte Branche wieder hoffen. © Eilbertus Stuerenburg Eilbertus@

Ostfriesland. Der Tourismus in Ostfriesland hatte im Jahr 2020 Umsatzausfälle in Höhe von 1,1 Milliarden Euro zu verkraften. Das hat eine aktuelle Berechnung durch die dwif-Consulting GmbH ergeben, die die Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG) in Auftrag gegeben hatte. „Die Corona-Pandemie hat die Tourismusbranche extrem hart getroffen“, erklärte die OTG-Geschäftsführerin Imke Wemken. „Uns war es wichtig, die Verluste für 2020 auch mit verlässlichen Zahlen zu belegen. Die hohen Umsatzverluste im letzten Jahr zeigen, wie immens wichtig der Tourismus als Wirtschaftszweig in der Region ist und dass es einer langen Erholungsphase der Branche bedarf.“

Am stärksten betroffen war der Übernachtungstourismus, der mit Umsatzverlusten in Höhe von 830,2 Millionen Euro zu kämpfen hatte. Dass das Ergebnis nicht noch schlechter ausfiel, lag an einem vergleichsweise guten Sommer. In dieser Zeit waren touristische Übernachtungen weitestgehend möglich und die Region erfreute sich großer Nachfrage. Zudem wurden über das ganze Jahr hinweg – wenn auch nur in reduziertem Maße – weiterhin Geschäftsreisen unternommen.

Der Tagestourismus büßte insgesamt 286,1 Millionen Euro ein. Dieser fand in Teilen der Lockdown-Phase zwar statt. Jedoch wurde während der Ausflüge weniger Geld ausgegeben und somit wurden auch geringere Umsätze generiert. Insgesamt fallen die Umsätze damit rund ein Drittel geringer als 2019 aus, als die Corona-Krise das öffentliche Leben noch nicht in allen Bereichen beeinflusste. Hier belief sich der Bruttoumsatz im Tourismus noch auf 3,2 Milliarden Euro.

Nach der für den Tourismus immens schwierigen Zeit schöpfte die Branche in Ostfriesland Mitte Mai wieder Hoffnung, als in Niedersachsen zu Pfingsten das Beherbergungsverbot aufgehoben wurde. Zudem gingen die Sieben-Tage-Inzidenzen in den ostfriesischen Kommunen stark zurück. Lediglich Emden bildete ein trauriges Schlusslicht und hatte zeitweilig mit Zahlen weit über 100 die höchste Inzidenz in ganz Niedersachsen. Anfang Juni besserte sich die Lage jedoch erheblich und der Inzidenzwert war bei Redaktionsschluss auf etwa 10 gesunken.

Insgesamt betrachtet nahm der Tourismus in Ostfriesland wieder ordentlich an Fahrt auf. Viele beliebte Orte wie beispielsweise das Fischerörtchen Greetsiel erlebten einen regelrechten Ansturm an Urlaubern und Tagesgästen. „Greetsiel ist bis an die Ohren voll“, teilte der Krummhörner Bürgermeister Frank Baumann etwa am Freitag nach Fronleichnam mit.

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